Page 105 - weihnachtskurier_2023
P. 105

schaftliches Leben. So wurden z.B. Abendveranstaltungen, entweder an- schliessend an eine Versammlung oder auch mit separaten Anlässen, organisiert. Die Frauen trafen sich regelmässig in den damals diversen Wirtschaften im Dorf, wo oft das Tanzbein bis teilweise spät in die Nacht geschwungen wurde oder auch kleine Theaterstücke aufgeführt wur- den. Auch damals schon pflegte der Frauenverein gemeinsame Tagesausflüge zu unternehmen. Speziell zu erwähnen ist hier ein 1922 organisierter und für die damaligen Verhältnisse besonderer Aus- flug. Mit dem Auto fuhren 40 Frauen den See entlang nach Rapperswil. «Ganz majestätisch sitzen die Damen in den weichen Polstern», hielt man damals fest. Mit der Zeit engagierte sich der Frauenverein auch in der Pflege und bei sozialen Projekten. 1923 vermachte ihnen die Mittwochsgesellschaft ein «Kran- kenmobilienmagazin» sowie ein Spar- heft der Kantonalbank, mit der Auflage, dass der Frauenverein Schritte zur Förde- rung der freiwilligen Krankenpflege in der Gemeinde unternehmen soll. Dies wurde dann auch über viele Jahre getan, bis das Krankenmobilienmagazin 1993 vomneugebautenSpitex-Zentrumüber- nommen wurde. Während und nach den Kriegsjahren setzte sich der Frauenverein für Flüchtlinge ein und sammelte für sie Spenden. Weiter engagierte sich der Frauenverein wie erwähnt für die Frau- enrechte und setzte sich für das Leben
der Frauen ein. An einer 1957 durchge- führten Ausstellung (SAFFA), wo sich 90 Frauen aus 15 Frauenvereinen in Uiti- kon trafen, zeigte man, dass die Frauen nicht mehr das schwache Geschlecht seien, sondern dass sie gemeinsam mit den Männern arbeiten und als gleichbe- rechtigt dastehen wollen. Es war damals auch die Rede von «der Frau als Staats- bürgerin» die arbeitet und sich am öf- fentlichen Leben beteiligt.
In guten Jahren hatte der Verein über 160 Mitglieder. Anfang der Jahrtau- sendwende schwanden jedoch die Mit- glieder und auch eine Überalterung wurde festgestellt. Von den im Jahre 2003 bestehenden ca. 100 Mitgliedern (bei einer Einwohnerzahl von 3’535), wa- ren 45 älter als 80 Jahre. Daher betrach- tete man die Entwicklung des Frauenver- eins mit Sorge. Im 2017 veranlasste die Sorge um die Existenz den Frauenverein sich neu aufzustellen und ein attraktives Programm für die Frauen aller Alters- stufen aus der Gemeinde anzubieten. Unter dem damals neuen Motto «mitei- nander – füreinander» wurden neben den bestehenden Anlässen wie Zmor- gen-Essen, Vereinsausf lüge, Seniorenaus- flug, Herbstausflug, Adventsmarkt, Üdiker Bazar etc. auch weitere Angebote wie der «KreativKeller» und der «Kof- fermarkt» aufgenommen. Ebenso wurde ein Webauftritt mit einem neuen Logo gestaltet. So konnte der Frauenverein alleine im 2022 ca. 20 Neueintritte ver-
103































































































   103   104   105   106   107