Page 56 - weihnachtskurier_2023
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52 Schulthess-Rechberg, Reise, S. 135. Die Angaben beruhen auf Leonhards Briefen an seinen Vater. In Schinz’ Tagebuch heisst es zur Anstellung des Die- ners: «Er ist uns völlig überflüssig, denn anziehen und auskleiden, ein- und auspacken kann man ja selbst; aber er ist eines von der Art Geschöpfe, die man in der törichten grossen Welt für unentbehrlich hält», zitiert nach Nüscheler, Denkmal, S. 123.
53 1746 von Johannes Gessner als Physikalische Gesellschaft gegründet. Zur Be- deutung der NGZ als Sprachrohr der Reformer vgl. Graber, Öffentlichkeit, S. 23–45; zur Gesellschaftsgeschichte allgemein siehe die verschiedenen Fest- schriften, online zugänglich unter https://www.ngzh.ch/gesellschaft.
54 Zitiert nach Nüscheler, Denkmal, S. 147f.
55 Tagebuch-Eintrag vom 28. August 1775, zitiert nach Werner, Bade, S. 227.
56 Tagebuch-Eintrag vom 14. Juni 1775, zitiert nach Werner, Jahr, S. 197f.
57 «Alle Bücher, die nicht theologischen Inhalts sind oder von anderen ihm ge- läufigen Wissenschaften handeln, werden ohne Ausnahme als schlecht be- zeichnet, so Romane jeglicher Art, die Tagesbroschüren etc.; alle Bücher dieser Art, auch die Zeitungen stecken nach seiner Ansicht voller Lügen und es ist verlorene Zeit, sie zu lesen», so Leonhard Schulthess über Schinz in einem Brief an seinen Vater, zitiert nach Schulthess-Rechberg, Reise, S. 147.
58 «... Goethe, ein Frankfurter Verfasser der Leiden des Werther, Götzens von Berlichingen, des Clavigo etc., der in der Grafen Gesellschaft nach Zürich ge- kommen, ein Mensch von 26 Jahren, der durch die Wege Salomons weise ge- worden» (Schinz, Eintrag vom 14. Juni 1775, zitiert nach Werner, Jahr, S. 198). Zum Skandal, den die beiden Grafen auslösten, weil sie nackt in der Sihl badeten, vgl. Kröger, Sünde, S. 64–73.
59 Werner, Besuch, S. 141, Anmerkung 1.
60 Kollatur bezeichnet das Recht, eine geistliche Stelle zu besetzen bzw. die zuge- hörige Pfrund zu vergeben. Im Alten Zürich lag die Kollatur grösstenteils in der Hand des Kleinen Rats, der unter Miteinbezug der höheren Geistlichkeit die Pfarrstellen/Pfründen vergab (vgl. Gugerli, Pfrund, S. 100f.). Lag die Kollatur wie im Falle von Uitikon bei der Gerichtsherrschaft, so konnte der Kollator (Inhaber der Kollatur) aus einem Dreiervorschlag des Kleinen Rats den künftigen Pfarrer auswählen, musste seine Wahl aber noch vom Rat bestä- tigen lassen (ebd.). Laut dem letzten Gerichtsherrn von Uitikon sollen er und seine Vorfahren das Kollaturrecht jedoch immer «unbeschränkt ausgeübt» haben (Johann Heinrich Steiner 1799 in einem Rekurs an die Verwaltungs- kammer der Helvetischen Republik, zitiert in Köchli, Chronik, S. 36).
61 Gugerli, Pfrund, S. 155-169. Die Pfrundvergabe bzw. das Wahlprozedere ver- lief nach einem komplizierten Regelwerk von Bestimmungen, Einschränkun- gen und Rangfolgen, was angesichts der herrschenden Konkurrenz unter den zahlreichen Pfarranwärtern mitunter problematische Vorgehensweisen nach sich zog: «Intrigen wurden gesponnen, Insiderinformationen weitergegeben, jede Vibration des Pfründengeflüsters sofort registriert und verarbeitet» (ebd., S. 156). Schinz war keineswegs der einzige, der seine Wahlchancen ziel- strebig zu verbessern suchte, doch infolge seiner elaborierten Strategie – nur dank dem Tagebuch nachzuvollziehen – gilt er dem Historiker Gugerli als «Paradebeispiel des (...) Pfründenjagens» (ebd., S. 160).
62 Dejung/Wuhrmann, Pfarrerbuch, S. 378.
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