Page 19 - weihnachtskurier_2023
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menkunft für erwachsene Jünglinge ab, mit denen er sich über Geschichten alter und neuer Zeit unterhielt. Aus diesen wählte er einige, für die er wahre Freund- schaft empfand, nahm sie mit auf kleine landwirtschaftliche Reisen, zum Klein- jogg, dessen Freund er war, und an an- dere Orte, wo er ihnen die Verbesserung der Landwirtschaft zeigen konnte, teilte ihnen seine Kenntnisse und Grundsätze mit, weil er aus Erfahrung wusste, dass wenige gute, aufgeklärte Menschen auf viele Gutes wirken können, so wie we- nige böse Menschen bei vielen Böses.
Bei seinen Bemühungen um die Jugend sparte er auch solche für die Eltern nicht. Er kannte nicht nur jeden seiner Ge- meindegenossen dem Namen, sondern seinem ganzen Charakter nach, teils we- gen seiner fleissigen Hausbesuche, teils durch genaues Nachfragen und andere sich ihm darbietende Mittel. Jeden be- handelte er dann nach seinem Charak- ter, um die richtige Seite zu treffen, wo seine Ermahnungen ihn am besten rüh- ren könnten. Er führte ein Verzeichnis über das Zu- und Abnehmen des Wohl- standes eines jeden, um zu wissen, auf was er bei einem künftigen Hausbesuch besonders zu achten oder zu dringen hätte. Er wusste dabei seine gesammelten Schätze wohl zu benutzen und seine Vor- stellungen damit auszuschmücken. ...»
aus: Nüscheler, Denkmal, S. 65–68.
Zur Erinnerung an Pfarrer Schinz entstand 1790 diese Radierung von Johann Heinrich Meyer.
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